Progymnasium Tailfingen

Ein Ohrwurm wurde neu aufgenommen: Stimmgewaltige Schüler, Lehrer und Eltern des Progymnasiums Tailfingen präsentieren eine spezielle Version des PGT-Songs, den an der Schule jeder Schüler kennt. Schüler, Eltern und Lehrer sangen zum Playback ihren Beitrag ein, alles wurde gemischt und geschnitten – und entstanden ist eine hörenswerte Corona-Version des Liedes. die in den nächsten Wochen auch noch bebildert werden soll.

Das Lied ist nicht neu, am PGT kennt es jeder Schüler. „Wir singen es normalerweise bei den Einschulungsfeiern, wenn die neuen Fünfer kommen“, erzählt Heiko Klaiber. Solche Feiern gibt es aber – wie vieles andere, auf das Schüler, Eltern und Lehrer verzichten müssen, solange die Infektionszahlen nicht im Keller sind – derzeit nicht. Chorauftritte vor Publikum sind momentan nicht vorstellbar. Die Pandemie macht jedoch erfinderisch, und so kam Heiko Klaiber, Musiklehrer am Progymnasium Tailfingen, die Idee, für die während des Lockdowns komplett überarbeitete Schulhomepage mit Schülern, Eltern und Lehrern eine digitale Version des altbekannten PGT-Songs aufzunehmen.

Musik verbindet auf vielerlei Weise

Die Resonanz war immens: Rund 40 Sängerinnen und Sänger machten mit. Sie bekamen das Playback zugeschickt und sangen den Song allein zuhause zur Musik ein – jeder für sich am heimischen Mikrofon. Und es zeigte sich einmal mehr: Musik verbindet – im wahrsten Sinne des Wortes.

Akribische Feinarbeit

Die einzelnen Aufnahmen bekam Manfred Jenter, der für den Mix beziehungsweise Schnitt zuständig war. Der ausgebildeter Rundfunk- und Fernsehtechniker, mittlerweile in Rente, hat langjährige Erfahrung als Musiker und Dirigent. In seinem hauseigenen Tonstudio hat er schon etliche Aufnahmen mit Künstlern unterschiedlichster Stilrichtungen gemacht und Songs produziert. Er mischte die Tonspuren zusammen, und so entstand nach tagelanger akribischer Feinarbeit ein Ohrwurm, den man sich auf YouTube anhören kann.

Video-Produktion soll im Lauf des Schuljahrs folgen

Die Bebilderung des Musikclips fehlt noch. Doch das soll sich bald ändern: Die entsprechende Video-Produktion, bei der man die Sänger und Sängerinnen dann auch im Bild sehen soll, wird im Laufe des Schuljahres zur Verfügung stehen. Der Titel „YMCA“, ein Hit der Village People aus dem Jahr 1978, stand Pate für den PGT-Song. Mit neuem, auf die Schule zugeschnittenen und von Schülern vor einigen Jahren verfasstem Text freilich, in dem die Vorzüge der Schule besungen werden. „Unsre Lehrer sind cool, unsre Schule ist toll, hier ist alles so wundervoll“, lautet der Refrain. „Englisch, Deutsch und Religion, die kennst du alle drei ja schon. Mathe finden nicht alle gut, doch verlier nicht gleich den Mut, in Bio lernst du auch was vom Leben, in Sport da kannst du dich ganz austoben, drum singen wir gleich alle im Chor den Song...“

Zusammenhalt der Schulgemeinschaft gestärkt

Das Song-Projekt hat die Teilnehmer zusammengeschweißt. So wurde der Zusammenhalt der Schulgemeinschaft gestärkt. Mit dem digitalen Song will das PGT aber auch die Besonderheiten der Schule deutlich machen. Der Song steht für einen Schultyp mit vielen Stärken: „Unser Vorteil liegt in unserer Größe“, sagt Heiko Klaiber, „so zeichnet uns unsere familiäre Atmosphäre aus, in der individuell auf die Anliegen jedes einzelnen Schülers eingegangen werden kann.“

Schulform lässt Schülern alle Möglichkeiten offen

Das PGT ist ein allgemeinbildendes Gymnasium mit naturwissenschaftlichem und sprachlichem Zug, dem nur die beiden letzten Jahre der Kursstufe fehlen. „Wir haben uns für ein reines G8-Gymnasium entschlossen, welches aber unseren Schülern alle Möglichkeiten offen lässt“, erklärt Schulleiter Stephan Maulbetsch. Nach Klasse 10 entscheiden sich die Schüler, ob sie gleich mit der Kursstufe am Gymnasium Ebingen das achtjährige Gymnasium vollenden wollen oder ob sie über ein berufliches Gymnasium ihr Abitur nach neun Jahren ablegen wollen.“

Genügend freie Zeit für Hobbys

„Wichtig ist uns, dass die Gymnasialempfehlung ohne Unterschied für G8 und G9 gilt“, sagt Stephan Maulbetsch. Dem „hartnäckigen Gerücht“, die Kinder müssten im G8 Hobbys wie Musik und Sport aufgeben, tritt er vehement entgegen: „Bei uns haben die Klassen 5 bis 7 bislang jeweils nur einmal Nachmittagsunterricht, die Klassen 8 bis 10 zweimal. Da bleibt noch genügend freie Zeit für andere Dinge.“