Wenn Schüler zu Reportern werden

In die spannende Welt der Tageszeitung tauchen in diesen Tagen und Wochen mehr als 1000 Schüler aus dem ganzen Zollernalbkreis ein. Sie machen mit bei den Medienprojekten „Zeitung in der Schule“ (ZiSch) und „Lesespaß“, die der Schwarzwälder Bote erneut anbietet, unterstützt von der Sparkasse Zollernalb. 50 Klasen von 26 Schulen sind dabei. Die Beteiligung ist in diesem Jahr so groß wie lange nicht.

Zum Auftakt des Projekts hatte sich die 9. Klasse des Tailfinger Progymnasiums mit Deutschlehrerin Franziska Kölle eine interessante Aufgabe gestellt: Die Schüler, 14 und 15 Jahre alt, gingen als Reporter in Tailfingen auf die Straße und interviewten Passanten zu ihren Lesegewohnheiten bei der Tageszeitung. Gar nicht so einfach, merkten die Schüler schnell. „Manche Leute wollten gar nichts sagen, man musste viele Menschen ansprechen“, schildert es eine Projektteilnehmerin. Aber die Neuntklässler blieben hartnäckig und fanden dann doch genügend Bürger, die ihnen Rede und Antwort standen.

„Vor allem die lokalen und regionalen Nachrichten sind den Lesern wichtig.“ Die bundesweiten und Weltnachrichten würden viele schon abends in den TV-Nachrichten sehen, deshalb gelte das Interesse bei Vielen vor allem der näheren Heimat, fasst es eine Schülerin zusammen.

Heraus kam bei der Straßenumfrage in der Deutschstunde auch, dass auffallend viele Bürger die Zeitung digital lesen würden, also als e-Paper-Ausgabe auf dem Tablet, PC oder Handy. Zu diesen Lesern gehört auch Jürgen Merz von der Sparkasse Zollernalb, wie er beim Treffen mit den Schülern vor der Sparkasse erklärte. „Man kann die Zeitung schon am Vorabend lesen und hat sie mit dem Zugang immer zur Hand“, nannte er die Vorteile. Die Sparkasse ist auch in diesem Jahr wieder starker Unterstüter der Mediencampagne.

Zu den Befragten zählte auch Detlef Zamzow vom Albstädter Bauhof, der grade morgens den Marktplatz in Tailfingen säuberte. Als er von den Schülern befragt wurde, drehte er den Spieß einfach kurzerhand um und fragte die Schüler, weshalb manche junge Leute denn so viel Abfall einfach auf Straßen, Wege und Plätze werfen würden – den er und seine Kollegen dann wieder aufsammeln müssten. „Das ist doch eine Sauerei!“, schimpfte er.

„Das sind spannende Erfahrungen für die Schüler, die sie durch das Medienprojekt des Schwabo bekommen“, sagt Lehrerin Franziska Kölle. „Morgens auf der Straße Menschen befragen, das ist schon mal was anderes als im Klassenzimmer zu sitzen.“ Die Ergebnisse der Straßenumfrage will sie mit ihren Schülern jetzt auswerten und dann im Unterricht besprechen.

„ZiSch“ und „Lese-Spaß“ sind die medienpädagogischen Projekte des SchwarzwälderBoten für Schulklassen. Die Projekte richten sich an alle Schulformen und bieten den Klassen die Möglichkeit, vier Wochen intensiv mit dem Schwarzwälder Boten zu arbeitenund so die Lese- und Medienkompetenz zu fördern. LeseSpaß richtet sich dabei hauptsächlich an alle dritten und vierten Klassen der Grund und Förderschulen, ZiSCH vorrangig an die Klassenstufen acht bis zehn aller Schularten.

 

Infos: schulprojekte-schwabo.de

 

 

24.03.2023 | Jörg Braun, ZAK

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