10 500 € für den guten Zweck
Gebannt lauschte die Schulgemeinschaft am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, als Vertreter der begünstigten Organisationen in der Mensa offiziell die Spenden aus dem Erlös des Adventsbazars in Höhe von 10 500 € entgegennahmen und über den Verwendungszweck berichteten.
Die Spende in Höhe von 3500 € für den Förderverein krebskranker Kinder Tübingen nahm Hofmann entgegen. Der Verein ermöglicht vielseitige, unterstützende und begleitende Projekte und Angebote für krebskranke Kinder und ihre Angehörigen im Kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen und darüber hinaus. Die Mitglieder konzentrieren sich auf Maßnahmen und Angebote, die weder von Krankenkassen noch von staatlicher Seite finanziert werden wie Psychosoziale Begleitung, Freizeitangebote, Personalstellen oder das José-Carreras-Haus und das Reinhold-Beitlich-Haus, in denen Eltern und Geschwisterkinder während der klinischen Therapie einen geschützten Ort mit fürsorglicher Ansprache erhalten.
Sehr angetan und sichtlich erleichtert über die Spende über 3500 € zeigte sich Thomas Hufnagel, der/die das Projekt Jardin del Eden, einem Kinderheim für Straßenkinder in Panzaleo, Ecuador, vertrat. Durch die angespannte politische und wirtschaftliche Lage in Ecuador sind die staatlichen Unterstützungen des ecuadorianischen Ministeriums für wirtschaftliche und soziale Inklusion vollständig eingestellt worden, was die Arbeit und Finanzierung des Projekts gravierend einschränkt. Das seit seiner Gründung auf 60 Plätze angewachsene Kinderheim ermöglicht Straßenkindern, Kindern von Strafgefangenen oder Kindern, die in sozialen oder ökonomischen Notlagen leben, ein Zuhause, Verpflegung, Schulbesuch, medizinische Versorgung und eine Zukunftsperspektive.
Ein weiterer Bereich der Arbeit von „Jardin del Eden“ sind Bildungsprojekte außerhalb des Heims für Kinder der indigenen Bevölkerung. Das Projekt „Chaka Wasi“ demonstriert die externe Arbeit in der Kleinstadt Pujili auf 2900 Meter Höhe. Hier wird Jungen und Mädchen aus abgelegenen Dörfern die Möglichkeit gegeben, eine weiterführende Schule zu besuchen, ihre kulturelle Identität und Traditionen zu wahren und Handwerksberufe zu erlernen.
Ebenfalls äußerst dankbar über die großzügige Spende zeigte sich Natalie Güthe, die zusammen mit ihrem Mann vor 7 Jahren das Schulprojekt Uganda gegründet hat. Durch dieses Projekt ist es bis zu 50 Kindern in der dortigen Region überhaupt erst möglich, regelmäßig die Emma Junior School zu besuchen und lesen, schreiben und die Grundrechenarten zu erlernen, was in den entlegenen Gebieten Ugandas – mitten im Busch – leider nicht selbstverständlich ist. Mit der Anschaffung von Hühnern durch Spenden ist mittlerweile auch garantiert, dass jedes Kind wenigstens einmal täglich eine Mahlzeit erhält. Als nächstes soll dort eine Schlafstätte errichtet werden, um den Kindern den täglichen Schulweg zu ersparen, der lang und mühsam ist und sie vom regelmäßigen Schulbesuch abhält. Langfristiges Ziel ist es, den Menschen in der Region durch Anschaffungen wie Schweine, Wasser, Strom und Grundkenntnisse für Hygiene zur Selbsthilfe zu verhelfen und somit unabhängig von Spendengeldern zu machen.
Die Anwesenheit der Vertreter der Organisationen und ihre Berichte vermittelten allen SchülerInnen unmittelbar den Sinn und Zweck ihres Engagements und motivierten, den umfangreichen und zeitaufwendigen Einsatz für das Sozialprojekt des Progymnasiums Tailfingen fortzusetzen.